Haus St. Wunibald

BauherrBenediktinerabtei Plankstetten
BauweiseHolzstrohbau
EnergiestandardPassivhausstandard
Baubeginn 2020
Foto fertiggestellte Räume Sebastian Schels
Foto Baustelle Lorenz Märtl Copyright Benediktinerabtei Plankstetten
Preise BAYERISCHER KLIMASCHUTZPREIS 2022 + FÖRDERPREIS NACHWACHSENDE ROHSTOFFE 2021 + ANERKENNUNG BALTHASAR NEUMANN PREIS 2023 + ANERKENNUNG DEUTSCHER HOLZBAUPREIS 2023 + PREIS HOLZBAUPLUS (Recyclingkonzepte mit Naturbaustoffen)
Holzstrohbau Baustelle Fotograf Lorenz Märtl Copyright Benediktinerabtei Plankstetten
Schnitt Haus Wunibald und Bestand Abt Maurus Haus sowie Haus Sankt Gregor
Lageplan
Holzstrohbauelement
Kindergarten
Gästezimmer Haus St. Wunibald
Therapieraum
Gang mit Steinbruchausschnitt
Kindergarten
Treppenhaus

Die Benediktinerabtei Plankstetten beauftragte unser Architekturbüro mit dem 2. Bauabschnitt der Generalsanierung der Abtei. Als ersten Baustein dieser Massnahme realisierten wir für die wachsende Zahl von Seminargästen ein zeitgemäßes Seminargebäude, im Westen des Geländes, das Haus St. Wunibald. Der Erweiterungsbau des Klosters wird in Zukunft zusätzlich einen Kindergarten sowie Räume für die Pfarrverwaltung beherbergen. Unter dem Leitspruch „Schöpfung bewahren“ hat sich das Kloster Plankstetten zu einem nachhaltig ausgerichteten Unternehmen entwickelt, das auch einen durch Bioland zertifizierten Bauernhof betreibt. Im Sinne dieser ökologischen Grundeinstellung sollte der Neubau – und später auch die Sanierung der vorhanden Klosterbauten- mit ökologisch und baubiologisch unbedenklichen Materialien geplant und gebaut werden.

Neben der geforderten energetischen Einhaltung des Passivhausstandards kamen, so weit baukonstruktiv möglich, ausschliesslich CO2 neutrale Baustoffe aus regionaler Herstellung zur Verwendung. Die im Klosterwald geschlagenen und im Sägewerk zugesägten Baumstämme wurden nach deren Trocknung direkt vor Ort als nebeneinanderliegende Deckenbalken eingebaut. Neben dem ökologischen Vorteil erzeugt dies eine sehr schöne Untersicht der Decken. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil dieser Bauart ist, dass die Wertschöpfung zum größten Teil bei den ausführenden regionalen Firmen bleibt. Für die Dämmung der Wände nutzen wir Stroh von den ökologisch bewirtschafteten Feldern des Klostergutes. Die Herstellung der Strohdämmballen verbraucht nur minimale Energiemengen, dämmt hervorragend und lagert für die gesamte Nutzungsdauer CO2 im Gebäude ein.

Zudem werden dadurch kurze Transportwege gesichert. Für ein gesundes und angenehmes Raumklima verwenden wir an den Innenwänden Lehmputz: er ist feuchteregulierend, nimmt Schadstoffe auf und hat positive Auswirkungen auf das Raumklima und das Behaglichkeitsgefühl der Gäste.
Neubau und Bestand werden über ein neues Kellergeschoss, in dem sowohl die umfangreiche Gebäudetechnik als auch die Küche der Klosterschenke untergebracht sind, verbunden. Das Sockelgeschoss ist nicht nur zur Unterbringung dieser Funktionen notwendig. Es dient auch zur Stabilisierung des angrenzenden steilen Hanges, dessen Erddruck auf längere Sicht die Bausubstanz der historischen Klosterbauten gefährdet hätte.
Nach heutigem Stand wird der Neubau nach Fertigstellung das größte strohgedämmte Gebäude in Süddeutschland sein.

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